Zucker ersetzen: Macht das Sinn?

Zucker wird im Allgemeinen als etwas Negatives wahrgenommen.Daher kommt man vielerorts auf die Idee, Zucker zu ersetzen. Aber ist das wirklich gesünder? Dieser Artikel verschafft eine Zuckersorten Übersicht und erklärt, dass jeder Zucker letztendlich gleich für unseren Körper ist.

Der Mythos von den gesunden Zuckersorten

Zucker wird im Allgemeinen als etwas Negatives wahrgenommen. Weder in den Nachrichten, noch in der Forschung oder bei Gesundheitsforen käme jemand auf die Idee, Zucker sei gut. Daher überlegt man, Zucker – Kristallsucker zum Beispiel – beim Kochen und Backen zu ersetzen.

Wenn Sie also auf Google nach zuckerfreien Rezepten suchen, folgen 276.000 Vorschläge. Auch auf Youtube, Instagram und sogar im Fernsehen finden sich zahlreiche Erfahrungsberichte zu Selbstversuchen, ohne „Zucker“ zu leben.

Als „Alternativen“ werden oft natürliche Süßmittel wie Palmzucker, Kokosblütenzucker, Agavensirup, Ahornsirup angegeben. Aber ist das wirklich gesünder? Und wenn ja, was macht sie gesünder als normaler Haushaltszucker?

Dieser Artikel möchte der Idee von „gesundem“ Zucker ein Ende setzen. Es gibt keine gesunden oder ungesunden Zuckersorten in diesem Sinne. Zucker und alle Alternativen bestehen aus Glukose und Fruktose. Ihr Körper verarbeitet alle Arten von Zucker auf die gleiche Weise.

Alle Zuckersorten liefern Energie, aber keine Nährstoffe

Es ist generell nicht gut, viel Zucker zu essen. Oder auch: Produkte mit Zucker zu essen – egal von welchen Zuckersorten. Zucker liefert viel Energie (4kcal pro Gramm), versorgt den Körper jedoch nicht mit Nährstoffen. Dies gilt für ALLE Arten von Zucker: Kristallzucker, Honig, Sirup, Traubenzucker etc., auch die „gesunden“ Alternativen.

Manchmal wird Palmzucker und Kokosblütensirup ein niedriger glykämischer Index nachgesagt. Dies ist in der wissenschaftlichen Literatur aber nicht bestätigt. Zucker bleibt Zucker.

Fruktose wird auch als Fruchtzucker bezeichnet, weil sich dieser hauptsächlich in Obst und Gemüse findet. Das macht den Fruchtzucker aber nicht gesünder. Neben Fruktose erhalten Obst und Gemüse nämlich auch Wasser, Vitamine Ballast-und Mineralstoffe. Daher passt Zucker aus Obst und Gemüse gut zu einer gesunden Ernährung. Es sind die restlichen Inhaltsstoffe, die indirekt den Zucker als gesund dastehen lassen.

Allerdings muss man aufpassen, nicht zu viel Obst und Säfte zu sich zu nehmen. Denn Obst und somit auch Saft enthalten sehr viel Zucker.  Ein Liter Saft ergibt ungefähr 120 Gramm Zucker, das sind 40 Stück Würfelzucker.

2 bis 3 Portionen (200 bis 300 Gramm) Obst pro Tag sind die empfohlene Menge.

Alle Zuckersorten in einer Übersicht für den Supermarkt

Wie kann man insgesamt besser darauf achten, nicht zu viel Zucker zu sich zu nehmen?

Das größte Problem: Zucker befindet sich mittlerweile in allen verarbeiteten Lebensmitteln – ob es Sinn mach oder nicht.

Auf den Verpackungen wird es unter verschiedenen Namen angezeigt. Beim Einkauf fällt es so schwer, Produkte mit unnötigem Zuckerzusatz sofort zu erkennen.

Hier ist eine Liste aller Zuckernamen und Zuckersorten, mit welcher Sie immer überprüfen können, ob Zucker zu ihrem Lebensmittel hinzugefügt wurde.

  • Zucker
  • Kristallzucker
  • Rohrzucker
  • Reiszucker
  • Invertzucker
  • Invertose
  • Trimoline
  • Milchzucker
  • Milchpulver (zu 38% aus Milchzucker)
  • Fruchtzucker
  • Fruktose
  • Traubenzucker
  • Rübenzucker
  • Rübensirup
  • Palmzucker
  • Kokosblütenzucker
  • Saccharose
  • Laktose
  • Dextrose
  • Maltose
  • Trehalose
  • Galaktose
  • D-Glucose
  • D-Ribose
  • Sirup
  • Honig
  • Ahornsirup
  • Agavensirup
  • Agavennektar
  • Fruchtkonzentrat
  • Fruchtsaft
  • Dicksaft
  • Apfelsirup
  • Ahornsirup
  • Isoglukose
  • Glukose-Fruktose Sirup
  • Glukosesirup
  • Melasse
  • Sucranat
  • Karamell
  • Jaggery
  • Pilézucker
  • Kandiszucker
  • Hagelzucker
  • Grieszucker
  • Sandzucker
  • Kastorzucker
  • Instantzucker
  • Puderzucker
  • Raffinade, Raffinose
  • Affinade (Weißzucker)
  • Melis
  • Muskovade (Muscovado)
  • Bastardzucker
  • Farin
  • Demerara-Zucker
  • Flüssigzucker
  • Fondant
  • Polysaccharide (in Pektin enthalten)
  • Pektinase
  • Läuterzucker
  • Gelierzucker
  • Zuckerkulör
  • Vanillezucker
  • Melezitose
  • Mannose
  • Rhamnose
  • Stachyose
  • Maltodextrin
  • Sorbit
  • Xylit
  • Mannit
  • Maltit
  • Hexose

Zuckersorten in der industriellen Verarbeitung

Zum Glück haben sich bereits viele Medien mit der Zuckerproblematik beschäftigt. Guten Aufschluss über Zucker in der industriellen Verarbeitung und den Effekt auf unseren Körper gibt diese ZDF-Doku von 2015. Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie die Doku „Das süße Gift“ an:

Quellen